Was ist eigentlich die Geschäftsstelle vom EGW?

Montag, 3. November 2025

EGW – ein Werk, eine Gesamtleitung und sieben Ressortleiter, welche das Tagesgeschäft der Leitung führen. Drei dieser Ressortleiter bilden die Geschäftsstelle. In beratender Funktion nehmen sie teil an den Leitungssitzungen, treffen sich als Geschäftsstelle für zusätzliche Sitzungen und haben durch ihre Tätigkeit einen Überblick über das gesamte Werk. Wer sind denn diese drei Personen, welche als Geschäftsstelle eine zentrale Rolle im EGW spielen?

Werner Jampen - mit Herz für Mitarbeitende

Werner Jampen (64) ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder, zwei Grosskinder und lebt in Hasle.

Aufgewachsen im Berner Seeland war Werner von Kind auf im EGW (damals EG) zu Hause. Der gelernte Schreiner war nach dem Theologiestudium 18 Jahre Pfarrer in Kleindietwil und Gstaad. «Von Anfang an setzte ich mich auch fürs Gesamtwerk ein.» Zehn Jahre war er mitverantwortlich fürs Jahresfest und leitete auch jahrelang gesamtwerkliche Kinderlager. 1996 wurde Werner zum Vizepräsidenten der Mitarbeitenden-Konferenz (MAK) gewählt – später zum Präsidenten. In dieser Funktion war er auch Leitungsmitglied des Gesamtwerkes.

Im November 2004 wurde er von der Leitung zum Personalverantwortlichen gewählt – im Folgejahr begann er mit diesem Dienst, der auch die Geschäftsstelle einschloss.

Werners Kerngeschäft umfasst alles, was mit Personal zu tun hat – von Rekrutierung, Anstellung, Mitarbeitergesprächen und Weiterbildungsangeboten bis hin zu werksinternen Stellenwechseln und Pensionierungen. «Mein Anliegen ist es, dass es den Mitarbeitenden gut geht, dass sie sich entfalten können.» Weitere Schwerpunkte sind die Schnittstelle zur reformierten Landeskirche – besonders hinsichtlich theologischer Diskussionen – und die Beteiligung an den Tagesgeschäften der Leitung. Er steht in intensivem Austausch mit den anderen Mitgliedern der Geschäftsstelle und mit dem Ressortleiter für Bezirke und Weiterbildung.

Martin Schenk  – findet Lösungen

Martin Schenk (58) ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und sieben Grosskinder. Er wohnt in Kölliken, verbringt gemäss eigener Aussage aber mehr aktive Zeit in Worblaufen.

Nach der Matur machte Martin bei der Post eine Lehre zum Betriebssekretär. «Ich hatte dann eine 20-jährige Laufbahn bei der Post. Am Schluss war ich in der Logistik.» In dieser Zeit machte er das berufsbegleitende Studium zum Wirtschaftsingenieur. 2009, mit einem Diplom in der Tasche, bewarb er sich im EGW für die Stelle als «Leiter Finanzen» – und wurde angenommen. Als Quereinsteiger übernahm er die Stelle, die zuvor ein halbes Jahr vakant gewesen war.

Martins Tätigkeit besteht aus drei Hauptbereichen: 1. Finanzen, 2. Liegenschaftsverwaltung und 3. Geschäftsstelle. Dadurch arbeitet er auch eng mit dem Ressortleiter Liegenschaften zusammen. Wird in Bezirken umgebaut, kommt das Thema immer bei Martin auf den Tisch – «auch dann, wenn ich nicht federführend bin». Als einer der wenigen Nichttheologen hält sich Martin gerne aus theologischen Diskussionen raus. Er ist aber dabei, wenn es um Geld geht. Und das betrifft letztlich fast alles. Martin liebt seine Aufgabe und wird dafür geschätzt, dass er immer nach Lösungen sucht – und dabei oftmals erfolgreich ist. Wenn mit Finanzen Dinge ermöglicht werden können, ist Martin begeistert.

Das EGW wird durch Spenden finanziert und die Möglichkeiten sind begrenzt. Umso wichtiger ist es, verantwortungsvoll mit den Finanzen umzugehen.

Thomas Gerber  – vernetzt das EGW

Thomas Gerber (56) ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Bönigen. Er leitet das Ressort «Organisation und Kontakte».

Als gelernter Bahnbetriebsdisponent bei der SBB studierte Thomas Theologie. Es folgten 18 Jahre als Pfarrer im EGW. Davon waren 14 Jahre in Brienz und ab 2010 vier weitere Jahre in Kerzers. Während der Zeit in Kerzers wurde er angefragt, Teil der Geschäftsstelle zu werden. «In dieser Aufgabe bin ich heute sehr glücklich.» Thomas glaubt, als Ressortleiter für Organisation und Kontakte in seiner Berufung zu leben.

«Ich liebe es, wenn andere in ihre Berufung hineinwachsen und ich dazu einen Beitrag leisten kann.» Er freut sich, wenn Projekte in den Bezirken entwickelt werden, die dazu dienen, dass Gottes Reich Gestalt gewinnt. Er prüft Anträge um Unterstützung und wünscht sich, dass an die Menschen gedacht wird, die Jesus Christus 
noch nicht kennen. Seine Arbeit beinhaltet gesamtwerkliche Anlässe wie die Jahreskonferenz und alles, was die Organisation des EGW betrifft; kleinprozentig auch die Leitung des Berchtold Haller-Verlags.

«Mir gefällt die Vielfalt meiner Arbeit, die sich gerade auch in unseren Geschäftsstellensitzungen widerspiegelt.» Drei Tage pro Woche arbeitet Thomas in seinem Büro in Worblaufen. Die übrigen anderthalb Tage ist er zum grössten Teil unterwegs, bei Meetings und Begegnungen in EGW-Bezirken, Leitern von Gemeindeverbänden oder Vertretern von Organisationen und Landeskirchen.

Geschäftsstelle – ein gutes Miteinander

Die Leitung des EGW agiert fast ausschliesslich ehrenamtlich. Umso wichtiger ist die Geschäftsstelle als ausführendes Organ. Die drei Mitglieder der Geschäftsstelle treffen sich circa dreimal monatlich, meist am Dienstagnachmittag. Gemeinsam mit den Co-Präsidenten werden die Leitungssitzungen vorbereitet, es gibt Gespräche mit anderen Ressortleitern und Vertretern aus Bezirken. Da sich Bereiche oft überschneiden, braucht es viel Koordination und Absprache. Dazu kommen die monatlichen Leitungssitzungen. Unter der Führung des Personalverantwortlichen ist die Geschäftsstelle für die Anstellung von Mitarbeitenden zuständig.

«Als Persönlichkeiten sind wir sehr unterschiedlich, haben aber gelernt, die Verschiedenartigkeit als Ergänzung und Bereicherung anzunehmen», lautet die Selbsteinschätzung. Als Folge unterstützen sie sich ressortübergreifend. Sie sind sich einig, dass sich das Gemeinsam in der Geschäftsstelle in den vergangenen Jahren konstruktiv und wertschätzend gestaltet hat.

Bericht in der November-Ausgabe vom wort-wärch erschienen. | Bericht und Bilder: Markus Richner-Mai, Redaktion