Im Juli verbrachten sieben Familien aus verschiedenen EGWs einige Zeit auf einer JMEM (Jugend mit einer Mission) Base in Durrës, Albanien. Das Ziel: Leuten das Evangelium näherbringen. Während zehn Tagen gingen wir dabei auf unterschiedliche Einsätze. Trotz der ungewohnten Hitze haben sich spannende Begegnungen und tolle Erlebnisse ergeben.
Anreise mit Hindernissen
Voller Vorfreude brachen sieben Familien und eine Einzelperson am 15. Juli Richtung Albanien auf. Als wir uns endlich am Flughafen in Tirana trafen, war die Stimmung etwas gedrückt. Das war nicht etwa wegen der anstrengenden Reise, nein, der Grund war, dass es 16 Gepäckstücke nur bis nach Belgrad geschafft hatten. Trotzdem begaben wir uns in die Reisebusse und fuhren eine knappe Stunde bis zur JMEM-Base in Durrës. Die Erleichterung war gross als die Koffer mit nur einem Tag Verspätung doch noch eintrafen.
Eintauchen in die Kultur
Nach einer sehr warmen Nacht, die trotz allem etwas Erholung von den Strapazen der Reise brachte, wurden wir von Alket, dem Leiter der Base in die Geschichte und Kultur Albaniens eingeführt. Das half uns während des Einsatzes, einige Begebenheiten und Verhaltensweisen besser zu verstehen. Nachmittags zeigten uns einige Mitarbeiter der Base die Sehenswürdigkeiten der Stadt, was sehr spannend war. Zum krönenden Abschluss des ersten Tages machten wir einen Evangelisations-Einsatz an der Strandpromenade. In Albanien ist es gebräuchlich, nach dem Abendessen einen Spaziergang zu machen. So trafen wir zahlreiche Leute an.
Evangelisation auf verschiedene Arten
Mehrmals duften wir die Gute Nachricht weitererzählen. Wir teilten uns jeweils in verschiedene Gruppen auf. Einige hielten zum Beispiel Plakate mit den TheFour-Symbolen auf und forderten die Leute dazu auf, die Geschichte der Symbole zu erzählen, um eine Gratis-Cola geschenkt zu bekommen. Eine andere Gruppe verteilte Fächer mit der Aufschrift «Jesus refreshes your life». Weiter boten wir gratis Kinderschminken an und verteilten Süssigkeiten mit Aufschriften wie «Jezusi të do» was «Jesus liebt dich» auf Albanisch bedeutet.
Wir wollten auch durch Taten ein Zeugnis sein. So gingen wir an einem Morgen mit Gartenhandschuhen und Abfallsäcken bewaffnet los. Nachdem wir den Mitarbeitenden der Base das Wort «Ghüder» beigebracht hatten, begannen wir fleissig, liegengebliebenen Abfall einzusammeln. Wider Erwarten machte uns das sehr viel Spass und auch die kleineren Kinder halfen tatkräftig mit. Von Seiten der Passanten wurde uns sehr viel Dankbarkeit entgegengebracht.
Wir halfen ebenfalls auf der Base mit, auf der wir wohnten. Abwaschen und das Frühstück vorbereiten stand auf dem täglichen Programm. Am Freitag halfen wir beim Putzen und organisierten verschiedene Abendprogramme wie zum Beispiel ein Spielabend oder eine SwissNight, während der wir den Leuten die Kultur der Schweiz näherbringen durften.
Eine etwas andere Schatzsuche
Einmal führten wir eine sogenannte Schatzsuche durch. Wir beteten in den Familien um Eindrücke. Dann gingen wir auf die Strasse und hielten Ausschau nach den Gegenständen oder Personen, die wir gesehen, respektive gehört hatten. Einige Familien hatten Erfolg und durften mit Leuten ein Gespräch über Gott anfangen oder ihnen ermutigende Worte mitgeben.
Nach der ersten Hälfte des Einsatzes hatten wir einen freien Tag, über den alle sehr froh waren, denn die Intensität und die Hitze während des Einsatzes wurden mehr und mehr spürbar. Sonntags durften wir unterschiedliche Gemeinden in Durrës besuchen und erhielten so einen Einblick in albanische Gottesdienste.
Den Alltag hautnah erleben
Einige durften während des Einsatzes auf Hausbesuche, um Leuten, die in sehr armen Verhältnissen etwas ausserhalb der Stadt leben, Essenspakete zu bringen und für sie zu beten.
Ausserdem besuchten ein paar die Tagesschule in einem Roma-Quartier, die von einem Schweizer-Ehepaar geleitet wird. Diese Einblicke waren sehr berührend und prägend, weil wir einmal mehr erkennen durften, wie gesegnet wir in der Schweiz sind.
Am zweitletzten Tag machten wir einen Einsatz in einer abgelegenen Bergregion namens Shëngjergj. Wir leiteten ein Programm in zwei verschiedenen Dörfern für eine Gruppe von Teenies. Dies beinhaltete einen Spielteil, ein Theater und einen Input, bei dem wir den Teenies weitergaben, dass Jesus ihr Freund sein möchte.
Segnen durch Grosszügigkeit
Vor dem Einsatz hatten etliche Familien durch verschiedene Projekte Geld gesammelt: Es wurden selber Pflanzen gezogen oder Leckereien hergestellt, die verkauft werden konnten oder es gab ein Restaurant-Event, wo Pizzas und vieles mehr angeboten wurde.
Das Umfeld der teilnehmenden Familien erwies sich als sehr grosszügig, so dass wir insgesamt weit über 5’000 Franken für Spenden zur Verfügung hatten. So konnten wir örtliche Gemeinden, Missionare in Albanien, eine grossartige Jugendarbeit auf dem Land, die JMEM-Base in Durrës und etliche bedürftige Familien unterstützen.
Jetzt heisst es mirupafshim (tschüss)
Der letzte Nachmittag war für alle speziell. Als ganze Gruppe begaben wir uns in ein Lokal, das sogar mit einer Klimaanlage ausgestattet war! Dort durften wir Glace essen und schon etwas Abschied nehmen.
Am Abend konnten wir noch dem Team der JMEM-Base Gutes tun, indem wir für sie beteten, ihnen die Füsse wuschen und ein leckeres Dessert genossen.
Dieser Einsatz bleibt uns sicherlich allen in guter Erinnerung. Wir lernten viel und spürten während des ganzen Einsatzes Gottes Gegenwart und erlebten seine Bewahrung. Auf ein nächstes Mal!
Quelle: wort+wärch-Ausgabe Oktober 2024 | Bericht: Jana und Sarah Ruppaner aus dem EGW Belp | Bilder: zVg