Auch 2025 fanden wieder Seniorentage statt: am 14. Oktober in Hasle-Rüegsau und am 16. Oktober in Spiez. Das bedeutet zahlreiche Besucher, herzliche Begegnungen und Impulse fürs Leben. Fürs wort+wärch ein Bericht aus Hasle-Rüegsau.
Renate und Nadine Zaugg bieten eine starke musikalische Umrahmung, die Dekoration ist liebevoll gestaltet und das Zmittag besteht aus einer qualitativ hochwertigen Suppe. Dies alles wird den Besuchern des Seniorentags in Erinnerung bleiben und sicher auch die Referate von Matthias Zwygart.
Referat Vormittag: Die «Gnade» befreit
«Wofür bin ich eigentlich noch da?» Diese Frage hätte sich auch der gealterte Paulus stellen können, als er im Gefängnis sass. Während er seiner Hinrichtung entgegensah, schrieb er einen hoffnungsvollen Brief an den jugendlichen Timotheus. Da war nichts von Selbstmitleid und Opfermentalität, sondern die Rede von Gottes Gnade. Spürbar ist seine Gewissheit, dass Gott uns trägt, wenn wir in seiner Hand sind (siehe 2. Timotheus 1,1-5).
Unsere Würde liegt nicht in der Leistungsfähigkeit, sondern im Gegenübersein von Gott. Bei Paulus sehen wir kein Suchen nach Selbstbestätigung, dafür ein klares Ausgerichtetsein auf Jesus Christus. Im Gegensatz zu Paulus leben wir nicht im Gefängnis. Trotzdem glaubt Matthias, dass viele Menschen durch Kultur, Familienprobleme oder Einsamkeit gefangen sind oder in den Fesseln von Ego, Selbstgefälligkeit oder Versagen stecken. Doch wir können Teil von Gottes Versöhnungsgeschichte sein.
Das Morgenreferat wird bereichert vom Interview mit Vreni Fröhlich, welche bezeugt, wie sie in ihrem eigenen Leben erfahren hat, wie Gottes Liebe trägt.
Referat Nachmittag: Die «Gabe» befreit
Matthias erzählt, wie Männer von ihren Grossvätern geprägt werden, die ihnen ihr Vertrauen aussprachen. Als Christen haben wir das Vorrecht, durch den Heiligen Geist die Gesinnung zu erhalten, welche uns das Gegenüber erkennen lässt. «Gottes Geist schenkt den Blick für die Nächsten» (aus 2. Timotheus 1,6-7).
In der Zeit eines grossen Werteumbruchs – insbesondere in Bezug auf sexuelle Orientierung und Identität – haben zunehmend auch Jugendliche in unseren Gemeinden Schwierigkeiten zu erkennen, wer sie wirklich sind. Matthias legt den Zuhörern den Gedanken nahe, dass junge Menschen Vorbilder brauchen. «Wir brauchen die familiäre Jesusgemeinschaft», sagt er und betont die Wichtigkeit, als Generationen gemeinsam unterwegs zu sein. Als weiterer Gast erzählt Ruth Gugger, was es ihr bedeutet, sich in andere Menschen zu investieren. Sie liebe Menschen und erlebe oft, wie Gott ihre Kräfte vermehrt. Am Ende des Tages teilen Besucher ermutigende, persönliche Erfahrungen.
Bericht in der Dezember-Ausgabe vom wort-wärch erschienen. | Bericht: Lukas Gabler, Leitungsteam Beach Camp aus dem EGW Langenthal | Bilder: zVg