Konolfingen: Ein kleiner EGW-Bezirk in einem grossen Dorf. Als Leitende des EGW Konolfingen mit etwa zwei Handvoll Jugendlichen haben wir uns gefragt, wo wohl die übrigen jungen Leute des 5'500 Einwohner starken Konolfingen – oder Chonu, wie wir sagen – stecken. In den umliegenden Freikirchen und auch in der Landeskirche jedenfalls nicht. Unser Wunsch war es, einen Ort zu schaffen, an den einfach und unauffällig Kollegen aus der Schule eingeladen werden können. Er soll cool und lebendig sein. Die biblischen Wahrheiten und der Glaube an Jesus sollen real erlebbar sein. Also hat unsere Pfarrerin ein Gespräch mit der Bewegung plus im gleichen Dorf organisiert. Sie standen ziemlich am gleichen Punkt wie wir, ihre wenigen Jugendlichen gingen in ihrer Gemeinde ein und aus, doch ihr Jugendprogramm war, wie bei uns auch, nicht besonders auf Neue ausgerichtet.
Ein attraktiver Anlass für junge Menschen soll es sein, ein Ort, wo man gerne Freunde mitbringt – besonders auch diejenigen, die Jesus noch nicht kennen. Wir sind uns einig: Attraktionen für Christen gibt es genug. Wir wollen nicht alle Emmentaler-Christen ansprechen, sondern die Jungen von Chonu. Unser Herz brennt dafür, dass Menschen, die Jesus noch nicht kennen, die Möglichkeit bekommen, ihn kennen zu lernen. Wir sind uns sicher: Wenn Jesus aufleuchtet, bringt das «Hoffnig für hüt u morn». Diese Hoffnung für die Zukunft hat vielen Jugendlichen in der Zeit während und nach Corona gefehlt. Darum schreiben wir uns genau das auf die Fahne, denn die grösste Hoffnung für die Zukunft finden
wir in der Bibel.
Ein cooler Anlass für junge Menschen
Gemeinsam sind wir uns einig: Chonu braucht einen Jugendgottesdienst, einen Ort an dem die Jugendlichen aus der Umgebung Jesus, das Licht der Welt, entdecken können. Sie sollen sich wohl fühlen und sich gegenseitig vernetzen können. Von daher kommt also unser Name: «Light UP Chonu». Light UP bedeutet aufleuchten, in Chonu soll Jesus aufleuchten. Denn wenn Jesus aufleuchtet, dann passiert Erweckung. Als Kernteam von vier Personen, zwei von der Bewegung plus und zwei vom EGW, haben wir uns auf den Weg gemacht, unsere Vision ausgearbeitet und Werte definiert.
Tatsächlich: Die Jungen kommen
So setzten wir das Datum des ersten Gottesdienstes für den 4. März 2022 fest; fast ein Jahr nach dem ersten Gespräch über das Vorhaben. Eine passende Band aus den beiden Gemeinden war schnell gegründet und die Vorfreude auf den ersten Abend stieg. Der EGW-Saal sollte nicht an
den Sonntagmorgen erinnern, also wurden Sofas geholt, ein Barbetrieb ausgetüftelt, cooles Licht eingerichtet und der erste Light UP-Trailer gefilmt. Und dann warteten wir gespannt auf Gäste. Werden nebst unseren Jugendlichen noch weitere den Schritt durch diese Tür wagen? Die Antwort ist: JA! Begeistert stellten wir fest, dass die vierzig bereitgestellten Stühle fast ausnahmslos besetzt waren. Die vielen Gebete
in der Vorbereitungszeit wurden erhört, Jugendliche aus Chonu und Umgebung waren gekommen, haben den Glauben erlebt und es genossen. So ging es in unseren ersten beiden Jahren weiter. Immer am ersten Freitag des Monats findet das Light UP Chonu statt. Und immer kommen dreissig bis vierzig junge Menschen aus Chonu und Umgebung.
Zum ersten Mal Gott begegnet
Ein Light UP-Abend besteht aus zwei Teilen: Der Gottesdienst am Anfang dauert circa sechzig Minuten, anschliessend findet das gemeinsame «Chillout» statt. Da wird geredet, gelacht, an der Bar etwas konsumiert, Pingpong-, Dart-, Billard-, mit dem Töggelikasten oder im Bällebad gespielt. Kurz: Freundschaften werden gepflegt. Das Ende ist offen, noch nie haben wir vor Mitternacht das Licht gelöscht.
Besonders schön finde ich, dass im Light UP Menschen gefördert werden. Zum Beispiel in der Band waren schon bald neue Gesichter zu sehen und auch im Moderationsteam helfen Jugendliche mit, die weder im EGW noch in der Bewegung plus zuhause sind. Gaben werden entdeckt, entfaltet und weitergegeben.
Tatsächlich werden immer wieder Menschen mitgeschleppt, die Jesus noch nicht persönlich kennen. Und vor ein paar Monaten durften wir mit einem jungen Mann beten, der während dem Light UP sein Leben zum ersten Mal in Gottes Hände gelegt hat. Was für ein schöner Moment!
Bei einem Erlebnisteil während dem Gottesdienst ermutigen wir uns gegenseitig und erzählen einander, was Gott in unserem Leben getan hat. So ist immer wieder erlebbar: Jesus lebt und wirkt heute noch genauso wie vor 2000 Jahren. Und wie er damals gelebt hat, schauen wir im nächsten halben Jahr genauer an. Da heisst unsere Predigtserie; «Wär isch dä Mah?!»
Quelle: wort+wärch im Juni | Bilder: Light Up Chonu | Text: Dania Eggimann