Lebensstürme? Alles gut!

Montag, 3. November 2025

Wer kennt es nicht: Das Gefühl, man gelange in ruhigere Lebensgewässer und dann zack, ist man mitten im nächsten Sturm. Einerseits kommt in diesen Momenten bei mir Frustration hoch und andererseits auch grosse Dankbarkeit.

In meinem Leben habe ich schon manchen Sturm erlebt. Zu Beginn meines Lebens, als ich noch kein Königskind war, habe ich alles aus eigener Kraft zu lösen versucht. Oft endete dies in Tränen, Frust und Hilflosigkeit. Immer wieder stellte ich mir die Frage: «Warum schon wieder ich?»

Im Laufe meines Lebens hat sich mein Umgang mit solchen Lebensstürmen geändert. Sie rütteln mich auch heute noch stärker durch, als mir lieb ist. Aber ich weiss; ich darf mich an unseren Himmelvater wenden. Meist geschieht dies erst nach Gesprächen mit lieben Wegbegleitern. Ich bin ein Mensch, bei dem Probleme und Stürme durch Gespräche an Kraft verlieren. Es ist ein grosses Geschenk, dass ich einige enge Freunde schon seit Jahren an meiner Seite haben darf. Andere sind noch frisch, aber nicht weniger wertvoll. Egal was bei mir grade am Stürmen ist, ich darf die Gewissheit haben, da ist jemand, der den Überblick behält. Je mehr ich mir dessen bewusst werde, desto mehr kann ich loslassen und auf mein Bauchgefühl hören.

Dann macht sich jeweils bald eine Dankbarkeit breit. Ich denke an die schönen Dinge, welche aus einem solchen Sturm entstehen dürfen. Da ist zum einen mein Vertrauen in unseren Himmelvater, der mich treu lenkt und führt. Dank ihm konnte ich schon so manche für mich ausweglos erscheinende Situation meistern; aber auch Wege beschreiten, die bis zum Sturmantritt noch im Dunkeln lagen und plötzlich ans Licht kommen. Gerne sage ich, dass mich jeder Sturm ein Stück näher ans Vaterherz bringt. Mein Glaube wird gestärkt und der nächste Sturm hat bereits weniger Angriffsfläche.

Ein sehr schöner Nebeneffekt ist, dass mein Sohn in Stürmen immer öfters sagt: «Mama, wir haben bereits so viele Stürme gemeistert, so wird unser Himmelvater uns auch helfen, einen Weg durch diesen Sturm zu finden.» Das erfüllt mich mit überfliessender Dankbarkeit. Mit meinem Vorleben in Sturmsituationen habe ich das Gottvertrauen von meinem Sohn stärken dürfen.

Auch in Zukunft werden neue Stürme durch mein Leben fegen – genauso wie bei allen Menschen. Ich habe gelernt, dass ich zuerst einmal frustriert, traurig oder enttäuscht sein darf. Doch dann ist es mir wichtig geworden, nach dieser Phase zur Ruhe zu kommen und zu überlegen, was gemacht werden kann und soll. Diese Ruhe ist für mich genauso wichtig wie das Führen von Gesprächen.

Ich wünsche euch, dass ihr trotz Stürmen unserem Himmelvater dankbar sein dürft. Durch die Stürme wachsen wir näher ans Vaterherz und unser Vertrauen in das treue Leiten des Heiligen Geistes wächst.

Bericht in der November-Ausgabe vom wort-wärch erschienen. | Bericht: Regula Sigrist, Mitarbeiterin Medienstelle EGW | Bilder: zVg - KI