Im Jahr 2011, nach einer Knochenmark-Untersuchung im Spital Interlaken meldete der Arzt, es sei auf morgen ein Zimmer im Inselspital in Bern reserviert für mich. Dagegen lehnte ich mich auf mit der Begründung: «Im Moment keine Zeit!» Der Arzt liess das nicht gelten! «Jetzt ist es an der Zeit, dass ihr für euch schaut, anstatt für andere». Nach anfänglichem Zögern entschloss ich mich zu diesem Schritt. In der Onkologie wurde ich freundlich empfangen und ein Zimmer wurde mir von einer Dame zugewiesen. Schnell kamen wir miteinander ins Gespräch und ich stellte fest, dass sie Christin ist. Das war für mich ein grosser Trost.
Leukämie ist eine ernste Sache
Eine erneute Knochenmark-Untersuchung musste ich über mich ergehen lassen. Viele Fragen hatte ich zu beantworten. Am nachfolgenden Tag, es war Samstag, wurde ich nach Hause entlassen mit der Auflage, dass ich am Montag mit Frau und Kindern nach Bern komme. Was hatte das wohl zu bedeuten? Wohl nichts Gutes! So fuhren wir gemeinsam mit einem mulmigen Gefühl nach Bern.
Der Professor erklärt uns die Krankheit. Das Blut zu fünfzig Prozent kaputt. Blut ist etwas Einzigartiges. Bislang ist es noch nicht gelungen, Blut durch irgendeine andere Flüssigkeit oder einen anderen Stoff zu ersetzen. Es schien klar: Noch eine Lebenserwartung von drei Monaten. Akute Leukämie hat ohne Therapie einen schnellen, ungünstigen Verlauf und muss nach der Diagnosestellung sofort behandelt werden. Unbehandelt verläuft die Krankheit schnell tödlich.
Die Behandlung ist eine reine Gratwanderung. Eine Überlebenschance von fünfzig Prozent wurde uns in Aussicht gestellt. Eine entscheidende Frage musste beantwortet werden, ein Ja oder Nein für die ärztlichen Massnahmen. Keine leichte Entscheidung! Oder doch? Lieber Leser, wie würden Sie entscheiden?
Gratwanderung zwischen Leben und Sterben
Nach unserem «Ja» für die medizinische Behandlung, wurde schon am nächsten Tag mit der ersten Chemotherapie begonnen. Bei einem guten Verlauf würde die Behandlung drei Monate dauern. Die meiste Zeit im Spital, mehrheitlich in völliger Isolation.
Das Therapieziel ist eine Remission, das heisst die vollständige Rückbildung der Krankheitssymptome, eine Normalisierung der Blutwerte und im weiteren Verlauf eine Heilung. Jedoch nicht immer kann dieses Ziel erreicht werden. Somit ist die Behandlung eine Gratwanderung zwischen Leben und Sterben.
Komplikationen und Gottes Eingreifen
Die erste Chemotherapie verlief erfolgversprechend, die nachfolgenden Reaktionen waren Fieberschübe, Erbrechen, Durchfall, es ging bis zur künstlichen Ernährung. Doch dann verhinderte ein Bazillus auf der Lunge die Einleitung der zweiten Chemo. Woher kommt dieser Bazillus? Der Professor versuchte sein Möglichstes, doch leider ist dieser Bazillus sehr selten und noch nicht erforscht.
Nur ein Wunder kann jetzt noch helfen, ein Eingreifen Gottes.
Die Gemeinde betete für mich! Der Bazillus war am folgenden Tag verschwunden und die Behandlung konnte fortgesetzt werden. Gott gebührt alle Ehre und Dank! Gott hat offensichtlich ein Wunder gewirkt!
Eine zweite und später eine dritte Behandlung musste ich über mich ergehen lassen. Das Immunsystem wurde jedes Mal hinuntergefahren. Nach einem fast fünfmonatigen Leidenskampf konnte ich das Spital verlassen und galt als geheilt! Es folgten aber zwei schwierige Jahre, in denen die Lebenskraft nur langsam zurückkam.
Ein neuer Lebensweg durch Jesu Gnade
Wir entschlossen uns, vom schönen Berner Oberland in das durch Nebel bekannte Seeland, zur Familie unseres Sohnes, zu ziehen und leben nun am Jurasüdfuss, wo sogar der Nebel seine Faszination hat. Endlich habe ich Zeit und Kraft für mein Hobby, das Fotografieren!
Wir freuen uns, am Familienleben teilzuhaben und die zwei Grosskinder heranwachsen zu sehen. Schon können wir auf zehn Jahre Seeland zurückblicken.
Die schönen Fotopräsentationen, die viele Feriengäste begeisterten, sind ergänzt worden mit faszinierenden Naturaufnahmen aus der vielfältigen Landschaft des 3-Seen-Landes.
Somit schlummern auf dem PC diverse Fotopräsentationen und warten auf ein interessiertes Publikum.
Fotopräsentationen sind Zeugen von Gottes wunderbarer Schöpfung
Für Gemeinschaftstreffen, Altersnachmittage, Vereinsanlässe und so weiter | Dauer: 45 bis 60 Minuten
- Berneroberland | Jungfrau-Region in den Jahreszeiten.
- Das Seeland · Gestern und Heute | Vom Solothurnersee zur Juragewässer-Korrektion (1868-1878 und 1962-1973) und zum grössten Gemüsegarten der Schweiz!
- Die Witi | Aareebene Biel – Solothurn: Vom Sumpfgebiet zum Ackerland.
- Neu im Angebot | Auf und unterhalb der Wandfluh.
Bei Fragen oder zum Buchen einer Präsentation kann Werner Bärtschi kontaktiert werden.
werner.baertschi [at] quickline.ch (werner[dot]baertschi[at]quickline[dot]ch) | 033 821 00 40 | 079 442 41 01
Bericht in der November-Ausgabe vom wort+wärch erschienen. | Bericht und Fotos: Werner Bärtschi, pensonierter Hotelleiter