Die über 200 Frauen, die an diesem Samstagmorgen ihren Weg in die Nägeligasse 9 in Bern gefunden hatten, wurden mit Kaffee und Züpfe und anschliessend mit den herzlichen Worten von Susanna Freiburghaus begrüsst. Als Mitglied des Organisationsteams moderierte sie den Anlass und stellte Sabine Herold in einem kurzen Interview vor. So erhielten die Anwesenden einen Eindruck von der vielseitigen Frau, die als reformierte Pfarrerin, Buchautorin und Armeeseelsorgerin tätig ist. Sie schenkte uns mit im Duett mit ihrem Sohn gespielten Musikeinlagen immer wieder Zeit, um über Gehörtes auszutauschen.
Resilienz als «gelebtes Dennoch»
Sabine Herold betonte gleich zu Beginn, dass ihr Vortrag aus der Bibel schöpfe und keine wissenschaftlich fundierte Abhandlung zum Thema Resilienz sei. So führte sie zahlreiche Bespiele von Menschen aus der Bibel an, die zeigten, dass ein Ja zum Leben trotz aller Widrigkeiten möglich ist. Ihre Definition von Resilienz als «gelebtem Dennoch» erläuterte Sabine Herold, indem sie das Wort «S T A E R K E» wie ein Akronym in Merkwörter gliederte.
Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem S, dem sie die Begriffe «Selbstwert» und «innere Stabilität» zuordnete. In anschaulicher Weise wurden wir eingeladen, den Wert, den wir uns und unserer Vergangenheit beimessen, als Schatz zu betrachten und uns in Gottes Gegenwart näher mit dieser Schatztruhe auseinanderzusetzen.
Wertwort von Gott
«Unsere Gedanken haben eine enorme Macht auf unser Wohlbefinden.» Mit Nachdruck wies die Referentin darauf hin, dass es in der Hand jeder einzelnen liegt, welchen Wert wir uns geben und ob wir in einer Situation so oder anders entscheiden. «Über unsere innere Haltung können wir entscheiden.»
Wenn uns Sabine Herold ermutigte, auf das Gute ausgerichtet zu sein, tat sie dies mit Blick auf Gott und die Bibel und nicht etwa im Hinblick auf psychologische Konzepte. Das Volk Israel war auf Goliath fixiert. Mit Verweis auf den Hirtenjungen David, der über den Riesen hinwegschaute, sagte sie: «Was man anschaut, wächst.»
Lea, Gideon, Hagar und weitere biblische Personen durften durch himmlische Wirkworte in ihrem Selbstwert gesunden und zu einer realistischen Selbsteinschätzung gelangen. Sabine Herold wies auch auf Jesus hin. Das Wissen Jesu um seine Identität, seinen Auftrag und seine Heimat waren sein tragendes Fundament. «Auch wir dürfen dahin kommen, dass wir so tief von Gottes Liebe erfüllt sind, dass wir wissen, wer wir sind, wo wir hingehören und was unsere Aufgaben sind.» Mit dem Wertwort «Du bist mein geliebtes Kind», entliess uns die Referentin «in ein anderes Heute, dem Morgen entgegen». Jede Frau durfte es für sich in Anspruch nehmen.
Text: Patricia Ellenberger, EGW Unterlangenegg | Bilder: Ruth Bachmann