Von Schlägen und Niederlagen, Wunden und Wirren soll das Leben nicht bestimmt sein – Hoffnung ist gefragt. Die erste EGW Jahreskonferenz «Trotzdem Hoffnung» trifft den Nerv der Zeit. Das EGW hat Konrad «Könu» Blaser eingeladen. Den roten Faden bildet das Vertrauen auf Gottes Verheissungen. Er wird sie wahrmachen. Hoffnung lohnt sich!
Worauf kommt es an, wenn die erste EGW Jahreskonferenz über die Bühne geht? Auch wenn die Ausdrucksformen sich von früheren Formaten abheben: es ist auch 2023 das Sehnen nach Gottes Gegenwart. «Kyrie eleison» – Herr, erbarme dich und wende dich uns zu! Das Sehnen durchzieht die Anlässe heute wie einst. Denn Gottes Gegenwart macht uns des Heils gewiss, das wir zugesprochen erhalten haben und doch erst anfänglich und bruchstückhaft erleben.
So ruft die Levitenwerkstatt, die eingespielte Band um den Könizer Liedermacher Markus Dolder, Gottes Gegenwart aus. Sie stellt mit ihrem Lob die Anwesenden in den himmlischen Raum, wo die Engel den Höchsten dreimal heilig preisen. Bibelworte sind in die Lieder – Dialektsongs, frisch intonierte Hymnen, englische und französische Anbetungslieder – eingeschmolzen, welche die Band mit Bassgitarre, Schlagzeug und Piano, auch Oboe und Violine intensiv vorträgt. Manche Besucher im Saal an der Nägeligasse stehen auf, einige heben die Hände.
Am Mittwoch finden sich fünzig Personen in der Kapelle ein, am Donnerstag siebzig. Die drei Abende werden in EGW-Vereinshäuser übertragen, von Kerzers bis Ruswil. Der Hauptredner der fünftägigen Konferenz ist Konrad «Könu» Blaser, Pastor der «Hope & Life Church» in Hasle-Rüegsau. Die heisere Stimme ist das Markenzeichen des stämmigen Emmentalers, welcher den Gott der Bibel als den verkündigt, «der uns vorwärts bringt».
Hoffnung durch starke Wurzeln
Dürrezeiten wie Corona sind dazu da, uns «auf ein nächstes Level im Leben» zu führen. Nöte lässt Gott zu, um uns voranzubringen. Könu Blaser erwähnt die drei harten Jahre, die seine Church erlebte. Sie hatte das bekannte Restaurant Kalchofen mit dem erträumten Saal erworben. Der Betrieb erbrachte erst tiefrote Zahlen. Aber Gott habe sie ermutigt, dranzubleiben und Fehler auszumerzen. «Gott tat ganz viele Wunder.» Heute müsse, wer im Kalchofen essen wolle, einen Tisch reservieren …
Der Prediger schildert die Angst der Jünger im Sturm, während Jesus schläft. Im Auge des Sturms herrscht Windstille – Jesus will uns seinen Frieden geben! Blaser gehört nicht zu denen, die den Weg der Christen schönreden. «Immer wieder erleben wir Zeiten der Dürre, der Leere, wo es nicht vorwärtsgeht, wo wir anstehen, Zeiten finanzieller Not, sind versucht aufzugeben, den Bettel hinzuschmeissen.» Doch es ist bei Gott, Gebete anders als gewünscht oder gar nicht zu erfüllen. Ihm da den Rücken zu kehren, raubt uns den Segen, der dem Beharrenden zuteil wird. Wer Gott beständig vertraut, ist nach dem Wort des Propheten Jeremia (17,8f) ein Baum mit tiefen Wurzeln am Bach, der Jahr für Jahr Früchte trägt – auch wenn es trocken ist.
Gottes Fürsorge jetzt
Blaser flicht viele persönliche Erlebnisse ein, um seine Botschaften zu pointieren. Und stellt Männer und Frauen der Bibel vor Augen: den Leidensweg Jakobs, der sich das Erstgeburtsrecht ergaunert hatte und in der Einsamkeit die Himmelsleiter sah. Hagar und Josef erlebten den Ewigen in grosser Bedrängnis. «Der Segen Gottes kommt in der Dunkelheit.»
David kennt den Herrn als den guten Hirten. «Ziel des finsteren Tales ist der gedeckte Tisch.» Gott stellt Öl und Wein auf – wir sind eingeladen! Wir werden mehr und mehr erkennen, wie reich wir beschenkt sind, sagt Blaser.
Der Emmentaler Pastor ist überzeugt: «Wir sind berufen, von Segen zu Segen zu gehen in unserem Leben. Mein Gott im Himmel ist ein Gott des Fortschritts.» Wenn Nöte uns treffen, «holt Gott Anlauf, um uns ins nächste Level, zum nächsten Sieg in unserem Leben zu führen». Hier geht vieles nicht auf. Vollends wird sich unsere Hoffnung im Himmel erfüllen. Könu Blaser schliesst seine Vorträge mit einem Gebet, das die Anwesenden mitbeten können, um sich Jesus anzuvertrauen.
Livestream-Experiment gelungen
Die drei Vortragsabende wurden per Livestream in die Bezirke übertragen. Lobpreis und Botschaften kamen an jedem Abend in zwölf und mehr Orten an.
Im Oberaargau übernahmen Langenthal, Herzogenbuchsee und Wangen an der Aare je einen Abend und luden sich gegenseitig ein. Sie starteten um 19 Uhr mit einem gemeinsamen Essen; die Gastgeber sorgten für das leibliche Wohl. Fünfzig, sechzig und am Freitag siebzig Personen nahmen teil. Die Besucher schätzten die Gemeinschaft beim Essen (rechts: in Herzogenbuchsee) und auch die Gottesdienste aus Bern sehr. «Eine gute Sache, die im kommenden Jahr wiederholt werden sollte – dann noch mit stärkerer Beteiligung unserer jungen Generation», schreibt Markus Burkhardt.
Hasle-Rüegsau übertrug zwei Abende, Weier den dritten. Aus verschiedenen Bezirken kamen jeweils achzig bis hundert Personen. Beim Bräteln um 19 Uhr waren die Rüegsauer allerdings noch unter sich. Die Moderatorinnen Monika Haldimann und Tabea Inäbnit vermittelten ein Wir-Gefühl – trotz der räumlichen Distanz, wie ein Teilnehmer schreibt. Die Übertragung des Lobpreises habe etwas trocken und distanziert gewirkt. «Viele erwähnten, dass sie für die Konferenzabende nicht extra nach Bern fahren würden, falls keine regionalen Angebote existierten.»
Weiter Bilder und Videos unter www.egw.ch/jahreskonferenz | Bericht: Peter Schmid, Redaktion wort+wärch