Konferenzabende - GemEINSchaftswerk mit Ausstrahlung
Auf der Leinwand läuft der Countdown, die letzten Besucher betreten den Saal des EGW Kerzers. Es ist Mittwoch, der 28. August, 20.00 Uhr. Die EGW Jahreskonferenz 2024 beginnt. Die Stimmung ist gut und die Darstellung eines Apps zeigt live, wie Personen in den verschiedenen Bezirken über Livestream dabei sind.
Drei Abende, drei Vorträge, ein Thema: So könnte man den ersten Teil der Jahreskonferenz beschreiben. Referent war Andi Bachmann-Roth, Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz. An jedem Abend wurde kreativ ins Thema eingeführt; durch Samuel und Monika Bärtschi am Mittwoch, Franziska Mai und Sibylle Rotmann am Donnerstag und Ruedi Anken am Freitag.
Einheit als Geschenk
«Für mich seid ihr ein Gemeinschaftswerk, dessen Ausstrahlung mich schon als Kind gesegnet hat.» Dankbar blickt Andi auf seine Erfahrungen in der Jungschar der Stadtmission Luzern und dem EGW Ruswil zurück: «Dort fand ich Menschen, dir mir eine lebendige Christusbeziehung glaubwürdig vorgelebt haben!» Auch an den folgenden Abenden teilte Andi etwas aus seinem Leben. So erfuhren die Zuhörer etwas aus seinem Familienleben und seiner Arbeit bei der Evangelischen Allianz.
Gottes Heil ist keine exklusive Sache für besonders Eingeweihte, sondern allen Menschen zugänglich. Alle können gleichermassen Teil der Gemeinde werden. Bei uns gelten heute alle Menschen als gleichwertig. Doch diese Überzeugung fand erst durch den christlichen Glauben Einzug in unser Denken. Gott selbst gibt jedem Menschen Wert und er ist es auch, der die Einheit in Jesus Christus geschaffen hat. Diese ist mehr als eine ökonomische, politische oder theologische Einheit, sondern ein Geschenk Gottes.
Einheit als Herausforderung
Andi beschreibt die Geschichte der Gemeinde als Familiengeschichte. Und dort, wo sich Menschen am nächsten sind, ist oft das grösste Spannungspotential: In der Familie, oder auch in der Kirche. Die wesentliche Frage dabei ist, wie wir damit umgehen.
Während des Referats gab es eine live-Umfrage zur Konfliktkultur in EGW-Bezirken. Anschliessend zeigt Andi auf, wie sich Konflikte entwickeln. Dabei sei es wichtig, Einheit nicht durch eigene Kraft und äussere Anforderungen erlangen zu wollen. Stattdessen ist der Glaube an Jesus Christus der einzige Weg zu einer Zugehörigkeit zu Gottes Familie. Mit Blick auf unsere plurale Welt, in welcher sich jeder nach Belieben selbst definieren darf, würde Zugehörigkeit zu einer Gruppe zunehmend von Bedingungen abhängig gemacht.
Einheit durch Versöhnung
Wie können zerstrittene Personen, Gruppen oder Völker wieder zusammenfinden? Andi erzählt die Geschichte von Esau und Jakob, die schon im Mutterleib zu streiten begannen. Und der Konflikt ging weiter, bis Esau schwor, seinen Zwillingsbruder umzubringen. Jakob floh und der Kontakt brach für viele Jahre ab. Dann kehrte Jakob zurück; als er aber hörte, dass Esau ihm mit 400 Mann entgegenkam, kriegte er Angst. Um Esau gnädig zu stimmen, schickte er ihm Geschenke voraus. Letztlich lasse sich Versöhnung jedoch nicht mit Geschenken kaufen. Es gibt viele Hindernisse, welche uns von Schritten der Versöhnung abhalten. Doch Andi ist überzeugt, dass sich jeder Schritt lohnt, der zu echter Einheit führt.
In vielen Bezirken wurde ein Rahmen für ein geselliges Beisammensein geboten; bei Grillplausch oder Dessert.
Bericht und Bilder: Markus Richner-Mai
Worship-Evening
Es war sehr warm, als viele Junge und auch Ältere zu einem grossen Worship-Abend zusammenkamen. Und zwar nicht zu irgendeinem Worship-Abend, sondern zum Worship-Evening der EGW Jahreskonferenz. Bereits vor dem offiziellen Beginn gab es die Möglichkeit, sich mit Pommes-
Frites und Chicken Nuggets zu nähren und damit so richtig bereit zu sein für das Abendprogramm. Als es schliesslich losging, war sofort viel Power im Saal.
Die Band Lerch aus dem Berner Oberland führte die Menschenschar in die musikalische Anbetung. Anbetung ist ein gutes Stichwort, denn das Thema des Abends war: «Einheit im Gebet». Dieses Thema beleuchtete Debi Zimmermann in einem kurzen Input. Dabei unterstrich sie vorallem die mächtige Kraft des Gebets und betonte, dass es im Gebet nicht darauf ankomme, wie unterschiedlich die Meinung der Betenden seien.
Für einmal blieb es nicht bei der Theorie, sondern wurde gleich praktisch. In Gruppen wurde sieben Minuten für Einheit gebetet. In einer zweiten Worship-Session gab es die Möglichkeit an verschiedenen Posten zu beten. Es gab Plakate mit verschiedenen Punkten, für die gebetet werden konnte. Beim Ministry durfte Gebet in Anspruch genommen werden und der eigene «Dreck», der einem belastet hat, wurde symbolisch ans Kreuz genagelt. Die Atmosphäre war in dieser Phase sehr besonders. Viele beteten gemeinsam oder auch allein, der Geist erfüllte den Raum spürbar. Die unbändige Kraft des Gebets war eindrücklich und blieb an einem haften.
Der sehr kurzweilige Abend ging zu Ende. Trotzdem war es gut, einen Schritt nach Draussen zu machen und ein bisschen frische Luft zu kriegen. In toller Gesellschaft konnte man dort verweilen und ein Eis geniessen. So endete also der sehr gelungene Worship-Evening der EGW Jahreskonferenz 2024.
Bericht: Joshua Volkart, EGW Herzogenbuchsee | Fotos: Timon Hoogendijk, EGW Steffisburg
Festgottesdienst
Vor Gottesdienstbeginn unterhielten sich bereits Hunderte lebhaft miteinander. Viele hielten einen Kaffeebecher in der Hand und immer wieder begrüssten sich Leute, die sich schon länger nicht gesehen hatten.
Im Gottesdienst gab es bald schon ein erstes Highlight: Kinderprogramm mit Chi und Ken. Da kam schnell Partystimmung auf! Mitreissender Rhythmus der Band und begeistert tanzende Kinder auf der Bühne steckten die Besucher an. Geleitet wurde das Ganze von Salome und Martin Preisendanz.
Mit allgemein bekannten Liedern wurde Gott gelobt, die versammelten Gäste sangen jedenfalls kräftig mit. Und die Jahreskonferenz-Band überzeugte mit hohem musikalischem Niveau.
Unsere Freunde zu Jesus bringen
«Jesus hat eine ungebrochene Ausstrahlungskraft!» betont Andi Bachmann-Roth in seiner Predigt. Wenn Jesus im Haus ist, sind auch viele Gäste da. Ein Beispiel dafür lesen wir in Markus 2,3-5. Da kamen Leute, um gesund zu werden, eine Rede von Jesus zu hören oder auch einfach, weil sie nichts verpassen wollten.
«Wo Jesus ist, gibt es immer auch Widerstand.» Das soll uns aber nicht davon abbringen, Menschen zu Jesus zu bringen. Die vier Männer, die ihren Freund zu Jesus bringen wollten, stiessen dabei auf zwei Hindernisse: Die Lähmung des Freundes und die Menschenmenge, welche ein Durchkommen verhinderte.
Deshalb trugen sie den Gelähmten aufs Dach, welches sie öffneten, um ihn zu Jesus hinuterzulassen. Genauso brauchen auch unsere Freunde jemanden, der sie trotz Hindernissen zu Jesus bringt. Egal, ob es sich um Weltanschauung, um Vorurteile, schlechte Erfahrungen oder andere Hindernisse handelt.
Mit Nachdruck betonte Andi, dass wir einander brauchen, um den grossen Auftrag, den Gott uns anvertraut hat, zu erfüllen.
Bericht: Markus Richner-Mai | Fotos: Timon Hoogendijk, EGW Steffisburg