Das Hören auf Gott ist im Alltag zu üben. Auf Gottes Reden sensibilisiert, können wir anderen weiterhelfen. Das EGW-Forum am 2. März gab dazu Anstösse.
Das Forum Hören auf Gott beginnt mit Lobpreis. Anja Beutler hat die hundert Teilnehmenden in Hasle-Rüegsau begrüsst. Nadine Zaugg & Co. laden mit ruhigen Liedern zum Verweilen vor Gott ein. «Je meh dis Wort mi formt, wird di Wille für mi klar. Je meh di Geischt mi füert, wird dini Zuesag wahr. Je meh di Gnad mi prägt, wird dis Rych offebar.»
Die feine Stimme des Geistes
Daniel Freiburghaus, der im EGW Bezirke begleitet und berät, legt in seinem Referat dar, wie das Hören auf Gott unseren (Gemeinde-)Alltag durchdringen kann. Er erwähnt einen Mann, der «über viele Jahre geübt hat, auf Gottes Stimme zu hören, und Menschen in Gottes Namen zu beschenken sucht». Mit der so gewachsenen Sensibilität für die feine Stimme des Geistes sprach er einer Kranken Psalmverse zu, die ihr Zuversicht gaben.
«Was für ein Geschenk, wenn wir Menschen um uns haben, die zwischendurch nicht nur Richtiges, sondern Passendes sagen – passend ins Leben, ermutigend und ermahnend, mit hoffnungsvoller Perspektive.» Wir brauchen solche Worte, sagt Daniel Freiburghaus: «Worte, die Klarheit schaffen, die uns näher zu Jesus bringen und uns Mut machen, Jesus zu vertrauen.»
Von den Herrnhutern lernen
Von der Erweckungsbewegung der Brüdergemeine, die im 18. Jahrhundert von Herrnhut ausging, haben wir die Losungen. Doch viel mehr ist von ihnen zu lernen, wie Daniel Freiburghaus ausführt. Die Herrnhuter lasen die Bibel sehr intensiv. Doch ihre Kenntnis allein genügte ihnen nicht. Sie wussten: Das Evangelium vom Heiland muss uns immer neu «zu Herzen gehen».
Das beste Übungsfeld fürs Prophetische sind Kleingruppen, wo man «ehrlich Rückmeldung gibt». Daniel Freiburghaus erzählt, dass in seinem Hauskreis Abmachungen helfen. «Wir wären nie so fokussiert, wenn wir nicht Abmachungen getroffen hätten.»
Wir tun gut daran, in Gottesdiensten die hörende Haltung einzunehmen, ja schon beim Hingehen Gott zu fragen: Kann ich heute jemand ermutigen? Etwas weitergeben? Im Ganzen, so Daniel Freiburghaus, dürfen wir wachsen, dranbleiben – auch wenn wir keine umstürzenden Sachen von Gott hören.
Gott steht zu dem, was er sagt
Die Teilnehmenden üben das Hören auf Gott zu zweit, dann in Kleingruppen. Der Vormittag endet mit einem Sechser-Podium. Ursula Then-Bergh schreibt alles auf und nimmt später Eindrücke wieder auf. Sie sieht: «Gott steht zu dem steht, was er sagt». Nadine Zaugg wird vielfach von Gott herausgefordert. Die eigene Stimme ist vom Reden Gottes zu unterscheiden. Sie betont, dass prophetische Worte im Glauben aufzunehmen sind: «Worte, die wahr sind, sollen wahr werden!»
Andrés und Erika Pereira sind in ihrer Firma auf Gottes Reden angewiesen. Ruedi Freiburghaus erlebt im Bibelstudium, dass ein Vers herausspringt. «Gott will mir etwas mitteilen.» So sinnt er über den Vers nach und lernt ihn auswendig, um sich weisen zu lassen.
Daniel Freiburghaus wünscht den Bezirken Mut, dem Prophetischen Raum zu geben, in einer gepflegten Art. Gleichzeitig müssen die Gemeinden geschützt werden, wenn Fremde sich als Propheten aufspielen. Mit «Youtube-Prophetien» ist differenziert und kritisch umzugehen.
Am Nachmittag stehen sechs Workshops zur Wahl. Der praxisbezogene Tag endet mit dem Austausch von Erfahrungen. – Das Team des EGW Forum lässt sich in die Bezirke rufen für Workshops zum Hören auf Gott.
Bericht und Bilder: Peter Schmid