Vom 20. bis 28. September reiste eine grosse Schar von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Beach Camp nach Bibione in Italien.
Stellt Euch vor …
Seit dem 17. Jahrhundert wohnt euer Volk in einem fremden Königreich. Damals war es für grossartige Ingenieurskunst und Erfindergeist bekannt. Ihr wart führend in der Entwicklung neuster Technik und habt selbst ein Weltwunder der Architektur geschaffen.
Nun sind aber eure grossartigen Taten in Vergessenheit geraten. Der jetzige König weiss nicht mehr, welch grossen Dienst ihr für ihn geleistet habt. Er und seine Familie unterdrücken euch nun schon seit 200 Jahren. Die Zwangsarbeit ist zermürbend und der Alltag wirkt trist, ja fast schon hoffnungslos, wenn da nicht die Hoffnung auf Gott wäre. Die alten Feste, eure traditionellen Kleider und die alten Geschichten, die man sich erzählt, zeugen von seiner Güte und Verheissungen für euer Volk.
Seit dem Jahr 2000 ist nun aber Hoffnung da. Ein Einwohner eures Landes war damals als Kleinkind an den Königshof eurer Unterdrücker gelangt und hat dort das Führen eines Volkes gelernt. Er setzt sich immer wieder für euer Volk ein. Allerdings war er plötzlich für 25 Jahre verschollen, weil er wegen Mordes gesucht wurde.
Nun nach 25 Jahren ist er zurück und verspricht, euch mit Gottes Hilfe aus der Sklaverei zu befreien.
So in etwa könnte die Geschichte der Israeliten im damaligen Ägypten umschrieben werden, wenn sie heute stattfinden würde. Diese Geschichte hat uns durch das Beach Camp begleitet. Wir wollten anhand der Geschichte von Mose, seinem Volk und Gott entdecken, was es heisst, wenn Gott befreit. Über Jahrhunderte hielten die Israeliten an den Verheissungen von Gott fest, bis Gott einen Jungen, der eigentlich getötet werden sollte, beruft und am Königshof von Ägypten «ausbilden lässt». Mose hat viele Gründe gehabt, zu fragen «Warum» er in dieser Spannung zwischen seinen Wurzeln, dem unterdrückten Volk und seinem Wohnort, dem Königshof des Unterdrückers, leben muss. Doch Gottes Plan macht aus der Frage des «Warum» ein «Wozu». Gerade durch diese innere Spannung, Erziehung und Ausbildung war er der geborene Anführer und erste «Präsident» eines neuen Volkes, das aus der Familie von Jakob gewachsen war. Die Zeichen und Wunder von Gott zeugen von seiner Grösse und seiner Macht, Verheissungen einzuhalten, auch wenn alles dagegenspricht. Es folgt eine Machtdemonstration vom Gott Israels und das Wunder der Meerteilung, sodass das Volk von der Sklaverei befreit wurde.
Im Beach Camp durften wir verschiedene «Gefangenschaften», «Unterdrücker» oder «Antreiber» kennenlernen. Heute sind sie meistens keine offensichtlichen oder physische Unterdrücker, sondern spiegeln sich oft in Lebensmustern oder Gedanken wider. Was treibt einen an? Welche Gedanken nehmen einen ein? Wir durften erfahren und erleben, dass Gott auch heute noch persönliche Freiheit ermöglicht und persönliche «Meere» teilt, um einen Ausweg zum Beispiel aus Hoffnungs- und Antriebslosigkeit zu bahnen. Welches «Meer» sollte Gott als nächstes teilen?
Bericht in der Dezember-Ausgabe vom wort-wärch erschienen. | Bericht: Lukas Gabler, Leitungsteam Beach Camp aus dem EGW Langenthal | Bilder: zVg