Adventszeit mit Kindern

Donnerstag, 30. Oktober 2025

Jedes Jahr wundere ich mich aufs Neue, beginnt doch dieser Rummel bevor meine Herbstferienbräune verblasst. Schon flattern auch wieder Kinderspielzeug-Wunschlisten-Kataloge ins Haus. Sie stellen mich vor die Herausforderung, meinem Kind, das seit April weiss, was es sich zu Weihnachten wünscht, liebevoll und überzeugend zu vermitteln, was Advent und Weihnachten wirklich bedeutsam macht. Ich bin nicht etwa genussfeindlich und mag Weihnachtsstimmung inklusive Mandarinenduft, Zimtschokokugeln, Stille-Nacht-Klänge und auch leuchtenden Kinderaugen, wenn Wünsche in Erfüllung gehen Ich bin aber ein Fan davon, wenn die ursprüngliche Bedeutung von Festen mit viel Strahlkraft unser Leben bis in die Tiefe prägt. Für den Adventsalltag mit Kindern nachfolgend zwei Inspirationen.

Adventszeit = Wartezeit

Früher war Adventszeit Fastenzeit. Es ging um ein bewusstes Warten auf das grossartige Ereignis der Ankunft von Jesus. Damit der Adventskalender das Warten lehrt und nicht zu einer täglichen Miniweihnacht mit Überraschung und Süssigkeit wird, könnte man ganz schlicht jeden Tag einen Abschnitt der Weihnachtsgeschichte erzählen. In der zweiten Adventshälfte könnte es jeden Tag eine kleine Süssigkeit geben, die bereits von Anfang an sichtbar hängt, auf die aber noch gewartet werden muss.

Oder: wir schreiben 24 Namen von Personen, die wir beschenken möchten, auf jeweils einen Zettel. Jeden Tag ziehen wir einen und lassen der Person eine Karte, ein Schokoherz, eine Sprachnachricht oder sonst etwas Liebes zukommen.

St. Nikolaus: ein vorbildlicher Wohltäter

Der 6. Dezember ist der Todestag des Bischofs Nikolaus von Myra. Was von den zahlreichen Legenden über sein Leben wahr ist, lässt sich kaum verifizieren; sehr wahrscheinlich war er ein gottesfürchtiger, grosszügiger Wohltäter. Anstatt ein Anlass mit dem Charakter «Juhee, noch mehr Süssigkeiten für mich!» zu planen, könnte man seine Geschichte erzählen (Link und QR-Code: siehe unten) und ihn zum Vorbild nehmen, indem man andere heimlich beschenkt. Dazu passt dann der nebenstehende  «Fingervers» zum Auswendiglernen.

Bericht in der November-Ausgabe vom wort-wärch erschienen. | Bericht: Gabi Jacobi, Familienarbeit im EGW | Bilder: zVg