Gospel - eine Faszinierdende Musikgeschichte

Willkommene musikalische Ergänzung in unseren Gottesdiensten.

Gospelmusik entstand in den afroamerikanischen Kirchen der USA und hat bis in die Gegenwart grossen Einfluss auf viele andere Musikstile. In unseren Gottesdiensten kennen wir neben traditionellen Kirchenliedern und Hymnen viele Songs, die von Zeitgnossen komponiert wurden, in denen Einflüsse aus Pop, Folk, Country, Rock, usw. hörbar sind. Einzelne Spirituals und Gospelsongs (He’s Got The Whole World = Gott het di ganzi Wält, Amazing Grace, Go Tell It On The Mountain) werden seit Jahren auch bei uns gesungen.

Die Worship-Kultur hat bei uns ihren festen Platz gefunden: Lieder von Dän Zeltner, Maria Fiechter (Eden Music) und vielen andern berühren die Herzen der Jugend. Und auch ältere Semester (ab 30 Jahren bis ins hohe Alter) werden dadurch angesprochen. Die Pioniere im deutschsprachigen Raum (Manfred Siebald, Siegfried Fietz, Markus Dolder, Adonia-Verlag mit Markus Hottiger und Marcel Wittwer, und weitere) haben seit den 80er-Jahren «neue Klänge» in unsere Gottesdienste gebracht und den Boden für das «neue Lied» vorbereitet.

Der Gospel als musikalische Sprache und Kunstform hat sich bei uns bis heute (noch) nicht etabliert. Ich persönlich setze mich für Authentizität 
im musikalischen Schaffen ein. Beim Hören von Gospelmusik wird mein inneres Ohr hellhörig – auch für die Botschaft. Seit diesem Jahr besitze ich eine Hammond-Orgel (Bild links unten: vollelektronischer Nachbau), deren Klänge direkt in den Herzen eines Konzertpublikums (nonverbale Message) ankommen. Die Hammond-Orgel wurde 1934 von Laurens Hammond (Erfinder, aber kein Musiker!) erbaut und hat sich hauptsächlich in ärmeren afroamerikanischen Kirchen als wichtigstes Begleitinstrument etabliert.

Die Hammond-Orgel gibt uns einen direkten Zugang zur Gospelmusik, da die Klänge sehr inspirieren. Viele Songs aus allen Stilen eignen sich zum Arrangieren und Reharmonisieren mit spannungsvollen Akkorden und «gospeligen Grooves». Die Authentizität, die Einheit zwischen Melodie und Text, soll gewahrt bleiben. Ich wünsche unseren Musikerinnen und Musikern die Kreativität und den Mut, Stilvielfalt zu leben.

Quelle: wort+wärch-Ausgabe vom Oktober2025 | Text: Martin Jufer, Leiter a.i. von LäbesKunst | Bild: zVg