Gott ist ein Gott, der zu uns Menschen spricht. Wir Christen glauben, dass Jesus das Wort Gottes ist. Durch ihn hat sich Gott ganz besonders konkret gezeigt und uns seinen Willen und seinen Charakter offenbart (Hebräer 1,1-2).
Die biblischen Schriften legen Zeugnis davon ab, wie Gott im Alten Testament durch die Propheten und im Neuen Testament durch Jesus und die Apostel zu den Menschen gesprochen hat. Schon kurz nach ihrem Entstehen hat die Kirche gemerkt, dass sie diese Schriften sammeln möchte, um den Glauben an den einen Gott, der sich in Jesus offenbart hat und im Heiligen Geist in den Menschen wirkt, bewahren zu können. Diese Schriftsammlung, wie wir sie heute in der Bibel haben, haben sie als die verbindliche Urkunde unseres Glaubens anerkannt.
Gemeinsam mit allen Christen weltweit lesen deshalb auch wir die Bibel und hören darauf, was Gott uns durch sie sagen möchte. Dabei sind wir uns bewusst, dass die biblischen Texte zwar für uns, aber nicht an uns geschrieben sind. Wenn Paulus Philemon auffordert, eine Unterkunft für ihn bereitzumachen, wird deutlich, dass dieser Brief eben an Philemon und nicht an uns geschrieben wurde.
Folgende Fragen stellen sich uns also:
- Welche Aussagen gelten unverändert für uns heute?
- Welche müssen wir in unsere Zeit übersetzen?
- Und welche waren nur damals wichtig?
Um hier gut unterscheiden zu können, sind wir auf den Heiligen Geist angewiesen. Und wir verlangen von unseren Pfarrerinnen und Pfarrern ein Theologiestudium, damit sie die Hintergründe, die Bedingungen und die Denkweisen der Menschen der damaligen Zeit kennen lernen. Mit diesem Wissen und mit Gottes Gnade werden wir die Bibel so verstehen, dass wir Jesus fröhlich und weise nachfolgen können.
Daniel Ritter | Mitglied der Leitung EGW