Die Mail wollte nicht weg

Dienstag, 10. Juni 2025

Vom 10. bis 14. September 2025 spricht Matthias Altwegg an der EGW Jahreskonferenz. 

Für die Jahreskonferenz 2025 wurde Matthias Altwegg (59) angefragt, zum Thema «Wach auf!» zu sprechen. Vor Jahrzehnten hatte Matthias schlechte Erfahrungen als Redner an einem regionalen Pfingstlager gemacht und schrieb nach kurzem Prüfen eine Mail mit einer Absage. Das war an einem Dienstag vor seinem freien Tag. «Als ich am Donnerstag wieder ins Büro kam, steckte die Mail noch immer im Mail-Ausgang.» Da er so etwas noch nie erlebt hatte, kam die Frage auf, ob ihm Gott die Chance gab, die Sache noch einmal zu überdenken. Das tat er und schrieb dann eine Mail mit einer Zusage. Diese Mail ging durch. Da der ursprüngliche Titel «Wach auf!» etwas provokativ schien, wurde er geändert in «Bereit? Bereit!».

Das Hier und Jetzt umarmen und Vorfreude auf die Neue Welt

«Ich wuchs in einer christlichen Familie auf – so typisch freikirchlich-evangelikal.» Matthias erzählt von düster gefärbten Vorstellungen der Endzeit, wie sie in den 80er-Jahren oft gelehrt wurden. «Für mich war das Thema sehr angstbeladen. Waren die Eltern abends ausser Haus, hatte ich Angst, dass sie aufgrund der Entrückung nicht mehr zurückkommen werden.» Seit damals fand Matthias zu einer positiven Zukunftsperspektive und heute weckt bei ihm der Gedanke ans Wiederkommen von Jesus Vorfreude. Er stellt fest, dass diese Vorfreude auf das Zukünftige sogar dazu führt, das Hier und Jetzt zu umarmen. Trotz dem engagierten Einsatz in dieser Welt betont Matthias, sich auf den Neuen Himmel und die Neue Erde zu freuen.

Die Symbolkraft der jüdischen Hochzeit 

Als Grundstruktur der Referate wählte Matthias das Bild der jüdischen Hochzeit, denn dieses steckt voller Symbolkraft. Der Bräutigam bittet den Vater der Braut um deren Hand. Die Braut bleibt dann in ihrer Familie, während der Bräutigam das gemeinsame Zuhause vorbereitet. Während er weg ist, webt die Braut Teppiche und andere Dinge, um das Zuhause zu verschönern und letztlich entscheidet der Brautvater, wann das künftige Zuhause der Tochter bereit ist – und dann findet die Hochzeit statt.

In vielen Einzelheiten der jüdischen Hochzeit sieht Matthias Parallelen zu unserem Leben der Jüngerschaft. Viele Symbole weisen aufs Wiederkommen von Jesus hin und Details wie der Brautpreis beinhalten eine starke Botschaft.

Matthias Altwegg

Mit Ehefrau Silvia lebt Matthias Altwegg in Seon; sie haben drei erwachsene Kinder. «Seit ich 1999 meine theologische Ausbildung abgeschlossen habe, bin ich im Aargauer Seetal in verschiedenen Aufgaben tätig – seit 2007 als Pastor in der seetal chile.» Er wuchs in einer Bauernfamilie mit fünf Geschwistern auf, lernte Maschinenmechaniker, machte dann die Fachhochschule und arbeitete vier Jahre als Ingenieur, bevor er mit 28 Jahren ein 5-jähriges Theologiestudium in Angriff nahm. Mit 33 Jahren wurde er Pastor.
 

Bericht in der Juni-Ausgabe vom wort-wärch erschienen. | Text: Markus Richner-Mai, Redaktion | Bilder: zVg